- 56 -Behrendt, Frauke: Handymusik 
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von einem Computer empfangen, aufgezeichnet und nach den oben genannten Vorgaben von einem Stimmsyntheseprogramm in Sprache umgewandelt. Der Server, der diese Aufgabe erledigte, stand zu dieser Zeit bei de Waag in Amsterdam, wo Harwood arbeitete. Die Nachrichten wurden in Echtzeit aneinandergereiht und an einen Transmitter weitergeleitet. Dieser endlose Sprachteppich wurde dann über eine Radiostation versendet. Jeder konnte sich dann die per SMS abgesandten Nachrichten im Radio anhören. In Wien wurde diese »rapid-fire poetry«135
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Fuller und Harwood, (English intro), 2001
auf dem freien Radiosender Orange (FM 94.0) gesendet. Dieser lokale Radiosender kann im gesamten Stadtgebiet empfangen werden. Zusätzlich gab es noch vier öffentliche Orte zwischen dem Veranstaltungsort des Symposiums und dem Museumsquartier, an denen der Sender den ganzen Tag zu hören war.



Abb. 5.16: Der technische Aufbau von Text.FM


Alternativ zur Ausgabe im Radio könnten sich die Künstler auch vorstellen, die Veröffentlichung der Nachrichten über eine PA-Anlage zu verwirklichen oder die Nachrichten vom Dach eines Gebäudes aus verlesen zu lassen.136

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Mandl 2002
Den Kern des Werks bildet ein von Fuller und Graham geschriebenes Programm: »Text.FM is a piece of software«.137
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Fuller, Matthew und Graham, Harwood: Text.FM about. Webseite Text.FM, http://www.scotoma.org/cgi-bin/textfm/textfm.pl?Req=ABOUT (Stand 08.08.2003
Derzeit läuft es nur auf dem Macintosh, aber die Künstler planen auch eine Version für die Plattform Linux. Der Code der Anwendung ist in Perl geschrieben. Das gesamte Programm wird von den Künstlern als Open-Source-Software bereitgestellt. Das heißt, jeder hat die Möglichkeit, sich das gesamte Paket von der Internetseite der Künstler herunterzuladen, den Code an die eigenen Bedürfnisse anzupassen und das Ergebnis selbst als öffentliches Kunstprojekt zu installieren (natürlich nur für nichtkommerziellen Gebrauch).138
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Fuller, Matthew und Graham, Harwood: Text.FM Code. Webseite Text.FM, http://www.scotoma.org/cgi-bin/textfm/textfm.pl (Stand 08.08.2003)

Warum wird das Radio als Ausgabemedium gewählt, wo doch die meisten Probleme der Künstler darin bestanden, Zugang zu den Radiofrequenzen zubekommen?139

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Sie schafften es aber dennoch mit ca. 30 illegalen Radiostationen zu kooperieren. Vgl. Krempl 2002
Das technisch viel einfachere Streaming im Internet wurde dagegen nur als

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